Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

přihlásit se
> Měsíční zprávy / Monatsberichte > Rok 1941 > únor 1941
- 2 -
II. Tschechisches Kultur- und Gemeinschaftsleben
1. Kulturelle Betätigung

Nachdem im Januar die Neuregelung der Filmzensur durch
Schaffung der „Filmprüfstelle in Böhmen und Mähren“ erfolgt
war, fand die organisatorische Entwicklung des tschechischen
Filmwesens mit der Errichtung der „Böhmisch-mährischen Filmzentrale“
durch Verordnung des Reichsprotektors am 15. 2.
einen gewissen organisatorischen Abschluss. Diese deutschtschechische
Filmorganisation, welche u.a. die Aufgabe hat,
das Filmwesen des Protektorates im Rahmen der Gesamtwirtschaft
zu fordern, die Belange der einzelnen Gruppen im
Filmwesen zu vertreten, sowie einen gerechten Ausgleich
zwischen den auf diesem Gebiete im Arbeitsleben Stehenden
herbeizuführen, ist für die weitere Entwicklung des Filmwesens
im Protektorat und die Lösung der verschiedenen noch
bestehenden Probleme von erheblicher Bedeutung; die Filmzentrale
übernimmt nach Auflösung aller anderen auf dem
Gebiete des Filmwesens bestehenden Organisationen deren
Aufgaben. Die Gründung kam erst nach langen Vorbereitungen
und Verhandlungen, sowie nach Überwindung mannigfacher
Widersande, zustande.

Nach Errichtung des Protektorates gab es ein Durcheinander
von Verbänden im tschechischen Filmwesen.
Dieses Verbändedurcheinander wurde im August 1939 durch
die Schaffung eines „Bevollmächtigtenausschusses“ eingeschränkt,
der sich aus Vertretern der Verbände
der Film-Industrie, des Filmhandels, der Kinobesitzer,
der Kurz- und Kulturfilmhersteller, der Filmschaffenden
und der Kinotechniker zusammensetzte. Da dieser
Ausschuss keine rechtliche Grundlage besass, wurde
er später in die „Filmzentrale für Böhmen und Mähren“
(„Filmové ústředí pro Čechy a Moravu“) umgewandelt.
Diese Filmzentrale stand unter rein tschechischer
Führung. Bereits kurz nach Errichtung des Protektorates
wurde von tschechischer Seite das Projekt einer autonomen
„Filmkammer“ betrieben. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten
deutscher Dienststellen setzte sich
der Gesichtspunkt durch, dass es wirksamer ist, in einer
zu beherrschenden Organisation selbst zu sitzen, als
von aussen auf sie einzuwirken. Damit ergab sich der