Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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I. Allgemeine Stimmung der Tschechen.

Der stimmungsmässige Höhepunkt, der durch die allgemeine
Begeisterung der Tschechen über den Staatsstreich und die
deutschfeindliche Wendung in Jugoslawien hervorgerufen wurde
war nicht von langer Dauer. Die tschechische Intelligenz erkannte
sehr bald, dass man sich in dem Freudenrausch mit seiner
wahren Gesinnung etwas zu weit vorgewagt hatte; ausserdem
Hessen gewisse Besorgnisse hinsichtlich der militärischen Widerstandsfähigkeit
Jugoslawiens nach Ausbleiben der erhofften
Einschaltung Russlands die allgemeine Stimmung deutlich absinken.
Als dann am 9. 4. die ersten grossen deutschen Siegesmeldungen
aus dem Südosten kamen, weigerte sich zunächst ein grosser
Teil der Tschechen, an deren Richtigkeit zu glauben.
Schliesslich machte sich aber trotz einer Flüsterpropaganda,
welche die deutschen Erfolge in jeder Weise zu verkleinern
suchte, eine grenzenlese Enttäuschung unter den Tschechen breit
die nur mühsam durch deutschfeindliche Ausdeutung des russischjapanischen
Nichtangriffspaktes und bis zum Monatsende,ständig
zunehmende Gerüchte über eine bevorstehende deutsch-russische
Auseinandersetzung ausgeglichen wurde.

Die Niedergeschlagenheit der führenden deutschfeindlichen
Kreise wurde in den Ostertagen durch das Bekanntwerden des Betätigungsverbotes
für den Sokol noch wesentlich verstärkt. Aus
einem vielfach sehr offensichtlichen schlechten Gewissen heraus
sah man in dieser Massnahme ein Vorzeichen für das künftige
Schicksal auch anderer tschechischer Organisationen und suchte
allerdings ohne grossen Erfolg - auch die dem Sokol fernstehenden
Volksschichten davon zu überzeugen, dass das Betätigungsverbot
sich in Wirklichkeit gegen das tschechische Volk an sich
richte. In dieser stimmungsmässigen Situation wurde die Rede,
die der Staatssekretär SS-Gruppenführer Frank am Geburtstag des
Führers bei einer SS-Rekrutenvereidigung in Prag hielt, besonders