Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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zu beobachten. Vor allem waren vielfach tschechische
Fußballklubs bestrebt, Wettspiele mit Mannschaften von
vorübergehend im Protektorat einquartierten Wehrmachteinheiten
durchzuführen. Daß diese Versuche einer Durchbrechung
deutscher Verbotsbestimmungen wiederholt gerade
in Südböhmen gemacht wurden, scheint für eine Steuerung
tschechischerseits zu sprechen.>

Obwohl das Betätigungsverbot für den Sokol bereits im
April dieses Jahres erlassen wurde, ist noch immer in allen
Teilen des Protektorates eine mehr oder minder getarnte Tätigkeit
der Sokol-Mitglieder auf sportlichem Gebiete in anderen
Sportvereinen sowie mittels kultureller Veranstaltungen
zu verzeichnen. Geheime Betätigung von Sokol-Funktionären
führte zu Verhaftungen führender Sokoln. Trotzdem ist ein Abflauen
der Sokol-Tätigkeit nicht festzustellen, ja im Gegenteil
vielfach schon eine Steigerung und zunehmende Dreistigkeit
zu beobachten. Der gruppenweise Übertritt von Sokol-
Mitgliedern in andere Sportvereine ist in einer Reihe von
Fällen erwiesen.

Verschiedentlich wurden "zufällige'' Zusammenkünfte von
Sokol-Funktionären und Sokol-Mitgliedern in Räumen der
Sokol-Heime, in Gaststätten, Zuckerbäckereien und Privat
Wohnungen beobachtet. Bei diesen Zusammenkünften werden
meist hinter verschlossenen Türen Sokol-Lieder gesungen.
Vielfach werden "geheime Ausflüge" veranstaltet. So
unternahm eine Jugendgruppe des Sokol im OLB Pardubitz
während der Pfingstfeiertage einen "geheimen Ausflug"
nach Sehuschitz bei Tschaslau, an welchem die Leiter und
28 Personen teilnahmen. Ebenso gelangten solche Ausflüge
in anderen Orten zur Durchführung oder bestand zumindest
diese Absicht; so ist z.B. noch heute im Aushängekasten
des Sokol in Tschernoschitz, Bez. Königinhof
(OLB Königgrätz) zu lesen: "Der geheime Ausflug wurde
von der Bezirksbehörde nicht bewilligt (!)" (Übersetzung).

Die geheime Fortsetzung des Turnbetriebes einzelner
Sokol-Gruppen auf den Sokol-Sommerturnplätzen wurde in
einer Reihe von OLB beobachtet. So z.B. wurden erst vor
kurzem die Sprunggruben und der Volleyball-Platz auf
dem Sommerturnplatz des Sokol in Tschernoschitz (OLB
Königgrätz) hergerichtet, im OLB Zlin tragen stellenweise
ehemalige Sportriegen des örtlichen Sokol weiterhin
ihre Wettspiele untereinander aus. Ähnliche Fälle werden
aus den OLB Brünn, Klattau und Olmütz gemeldet.