Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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So wird eines dieser 14 - 15-jährigen Mädchen des Diebstahls
beschuldigt, ein anderes wieder verliess heimlich
über die Dächer der Nachbarhäuser ihre Wohnung und kehrte
erst in den frühen Morgenstunden zurück. Das Verhalten
der Mädchen soll derart sein, dass keiner der von der
Kreisfrauenschaftsführerin vorgeschlagenen Deutschen die
Kontrolle über die Pflichtjahrn ?dol übernehmen will.


Auch für den NSD-Studentenbund, der im Juli seine Arbeit
planmässig abschloss, stand die Organisation des studentischen
Ernteeinsatzes und des Fabrikdienstes während der Ferien im
Vordergrund. Rund 3500 Studenten kamen während der letzten Wochen
im Protektorat und Sudetengau zur Erntehilfe. Die Volksdeutschen
Gebiete um Budweis, Iglau, Brünn, Wischau und Olmütz
wurden auch mit Studenten von altreichsdeutschen Hochschulen
(München, Würzburg, Erlangen u.a.) belegt. Dia stimmungsmässige
Auswirkung des studentischen Erntedienstes kann als sehr gut
bezeichnet werden.

Überall wurden die Studenten von den deutschen Bauern mit
grosser Freude erwartet. Es konnte festgestellt werden,
dass in diesem Jahre bedeutend mehr Bauern um Zuteilung
studentischer Erntehelfer angesucht hatten. Besonders wurde
die Einrichtung der Erntekindergärten, denen Studentinnen
vorstanden, begrüsst. Verschiedentlich butonten jedoch
Volksdeutsche, die im Vorjahr am Ernteeinsatz beteiligten
Studenten seien bedeutend besser gewesen. Dar Grund
hierfür dürfte darin liegen, dass gegenüber dem diesjährigen
Einsatz im Vorjahr nur freiwillige Erntehelfer Verwendung
fanden. In Ebersdorf (OLB Deutsch-Brod) wurde
darüber geklagt, dass die studentischen Erntehelfer sehr
oft und reichlich dem Alkohol zusprächen. Durclrwegs konnten
aber die Studenten durch Abhaltung von Kameradschafts-und Heimabenden schnell ein enges Verhältnis mit der deutschen
Dorfgemeinschaft herstellen. Auch die Bauern scheinen
aus dem vorjährigen Einsatz wesentlichere Lehren gezogen
zu haben, so dass Klagen der Erntehelfer weit weniger zu
hören waren. Immerhin zeigen Einzelfälle, dass seitens der
deutschen Bauern noch nicht allenorts restloses Verständnis
und Uneigennütsigkeit vorhanden war. So halfen z.B.
in Strodenitz (OLB Budweis) die deutschen Bauern in keiner
Weise bei den Vorbereitungsarbeiten eines von den Studenten
veranstalteten Dorfabends mit und schickten zu diesem
lediglich den Ortsbauernführer als Vertreter.