Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Fuß gefaßt hatten. Als Folge der Auflösung
ergab sich in der tschechischen Jugendfürsorge
eine erhöhte Aktivität in der gesundheitlichen Betreuung
der Schulen sowie der Verschickung erholungsbedürftiger
Jugendlicher in Ferienheime. Bevölkerungspolitische
Fragen wurden seitens der NG durch die
„Zentrale für soziale und Gesundheitsfürsorge“ propagandistisch
vertreten. Die bis heute, stellenweise als
gewollter antideutscher Protest andauernde Judenfreundlichkeit
der tschechischen Bevölkerung zeigte ebenso
wie die nur oberflächliche Behandlung des Rassenproblems
eine starke Unaufgeschlossenheit in letzten völkischen
Fragen. Auch staatliche Gesundheitsstellen erwiesen
in Einzelfällen ihre Deutschfeindlichkeit.

Unbeschadet der allgemeinen Sportbegeisterung
der Tschechen lag das mannschaftliche Schwergewicht
und die volkspölitische Bedeutung der Leibeserziehung
auch im vergangenen Jahr eindeutig bei den turnerischen
Organisationen. Der größte tschechische Turnverband
„Sokol“ fuhr als das maßgebliche mannschaftliche Sammelbecken
aller deutschfeindlichen und chauvinistischen
Elemente des Tschechentums in seiner, den eigentlichen
Rahmen eines Turnbetriebes oft übersteigenden Arbeit
uneingeschränkt fort. Durch Umbesetzung seines Vorstandes,
Einführung einer autoritären Verbandsleitung und
örtliche Vermögensverschiebungen suchte er den in
tschechischen Kreisen gehegten Befürchtungen um seinen
Weiterbestand entgegenzutreten. Mit ihm bildeten der
marxistisch-ideologisch gebundene tschechische Arbeiter-
Turnverein (DTJ), der wegen seiner reichsfeindlichen
Ausrichtung gleich gefährlich erscheint, sowie
der katholische tschechische Turnverband „Orel“ auch
weiterhin ein entscheidendes mannschaftliches Rückgrat
des tschechischen Volkskörpers.

Unter den sonstigen Mannschaftsverbänden weiteten
sich die tschechischen Feuerwehren aus, die eine Verjüngung