Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

přihlásit se
> Měsíční zprávy / Monatsberichte > Rok 1941 > srpen 1941
- 28 -
Großkundgebung im Prager Winterstadion und durch
die Ablehnung des Freiwilligenangebots bestimmt gewesen. Die
bisher betriebene antibolschewistische Propagandatätigkeit
hat danach mehr die Form einer antijüdischen angenommen,
und der Vlajka-Hauptleiter Rys sah sich aufgrund der bekannten
Synagogenverfälle veranlasst, den Parteimitgliedern
antijüdische Aktionen offiziell zu verbieten. Aus einer gegen
die Vlajka gerichteten Pressepolemik tschechischer aktivistischer
Schriftleiter in den letzten Augusttagen, die in
Vlajka-Kreisen Verstimmung auslöste, sind reichsfeindliche
Kreise bemüht gewesen, der tschechischen Öffentlichkeit zu
beweisen, daß die Vlajka deutscherseits doch nicht gefördert
werde, weil sonst diese deutschfreundlichen Schriftleiter
nicht gegen die Vlajka Stellung nehmen würden.

An Stelle der verbotenen Kundgebung im Winterstadion
hielt die Vlajka am 10. 8. eine interne Tagung auf der
Schützeninsel in Prag ab, bei welcher jene Mitglieder,
die bisher zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, Ehrennadeln
erhielten. Eine Versammlung der Vlajka in Brünn,
die mit Rys als Redner für den 17. 8. beabsichtigt war,
wurde von der Vlajka-Führung wieder abgesetzt, weil
die Saalausschmückung mit Führerbild und Hakenkreuzfahnen
behördlich nicht bewilligt wurde.

Die Ablehnung des Freiwilligenangebotes gab Rys in den
Mitteilungen mit ironisch gemeinten Hinweisen und Vergleichen
zu den niedrigen Freiwilligenziffern in anderen
Ländern (Dänemark, Schweden) bekannt. In einer Eingabe
an den Staatspräsidenten Hácha forderte Rys diesen auf,
sich beim Führer für die Aufhebung der Verfügung, daß
Tschechen von der Wehrpflicht im deutschen Heer befreit
sind, einzusetzen, um damit den Vlajka-Freiwilligen,
die zahlenmäßig stärker wären, als die Freiwilligenkontingente
in Dänemark und Schweden, ihren Einsatz zu ermöglichen.
der Vlajka-Hauptkorrespondenz v.25.7.

Die immer dringlicher werdenden Forderungen der Vlajka
in Klattau wegen eines schärferen Vorgehens gegen die
Juden und der damit verbundene Synagogenzwischenfall
veranlassten den Klattauer Bezirkshauptmann zu einer
Verschärfung der Judenbestimmungen im Klattauer Bezirk.
Auch der Bezirkshauptmann in Tabor soll ähnliche Absichten
haben.

Die Vlajka-Jugend hat offizielle Beziehungen zur slowakischen
Hlinka-Jugend aufgenommen; in einem Antwortschreiben
hat der Leiter der Auslandsabteilung der Hlinka-Jugend,
Matzenauer, die angebotene Zusammenarbeit
begrüßt undeinen Zeitschriftenaustausch und gegenseitige
Mitteilungsveröffentlichungen vorgeschlagen.