Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Bischofskonferenz im Hinblick auf die neuen Staatsverhältnisse
erörterten grundsätzlichen Fragen im Protektorat zu
lösen. Diese Tätigkeit stehe unter dem Schutze der reichsdeutschen
Kirchenführung, nachdem der tschechische Katholizismus
praktisch ein Bestandteil der Katholischen Kirche im
Großdeutschen Reich geworden sei. Aus Äußerungen des Dr. Kulač
geht hervor, daß sich die Katholische Kirche in Böhmen und
Mähren, vertreten in erster Linie durch das Prager Erzbistum,
ihrer außerordentlichen Sendung im Rahmen des Weltkatholizismus
bewußt sei und sich um die kirchlichen Verhältnisse
in Ostdeutschland (gemeint ist vor allem Schlesien), in Polen
und der Slowakei zu bekümmern habe; die Kirche anerkenne bei
ihrer tausendjährigen Tradition keine zeitbedingten Trennungsstriche
und politischen Grenzen.>

Daß die Umgestaltung des gesamten Kirchenapparates und die
Ausrichtung der Geistlichen in Prag, die erst kürzlich wieder zu
einer Konferenz zusammengerufen wurden, nach den Erfahrungen der
Katholischen Kirche im Reichsgebiet mit allen Mitteln und in raschem
Tempo vorwärts getrieben wird, ist aus der überaus regen
Kuriertätigkeit der Kirche zwischen Berlin und Prag sowie zu anderen
Orten, in denen Arbeitszentren der Katholischen Aktion und der
unionistischen Bestrebungen liegen, zu schließen. Die innerhalb
des Prager Erzbistums neu eingerichtete Priester- und Schulungsstelle,
die nach den bisherigen Beobachtungen auch für die anderen
Diözesen im Protektorat federführend zu sein scheint, ist bereits
in Tätigkeit getreten.

Diese Zentralstelle bemüht sich gegenwärtig, für den Seelsorgeklerus
Predigten auszuarbeiten, deren Inhalt sich ausschließlich
mit der nationalsozialistischen Weltanschauung
und dem Neuheidentum befaßt. Die höhere Geistlichkeit bringt
dieser neuen Arbeit größtes Verständnis entgegen und man
läßt dann und wann bei gegebenen Anlässen Interessenten wissen,
daß "die Vergötterung des Führers, wie sie bei dem
deutschen Volke zum Ausdruck komme, für einen Katholiken
verboten" sei. Diese Zentralstelle hat die Geistlichkeit
aber auch gleichzeitig vor allzu starken Angriffen gegen das
Neuheidentum gewarnt und im "Kalender der katholischen Geistlichkeit
für das Jahr 1941" Verhaltungsmaßregeln festgehalten.


Die Exerzitien, die nach Abschluß der diesjährigen Wallfahrten
in steigendem Maße besucht werden, geben der Ordensgeistlichkeit
Gelegenheit, eine umfassende und erfolgreiche Propaganda