für die Tagespresse und die Presse des Orel skizziert und
die Aufgaben im Rahmen des Jahresarbeitsprogramms des Orel
umrissen.
Das Kulturprogramm des Orel war in den vergangenen Monaten
ziemlich umfangreich. In Iglau fanden beispielsweise am
16. und 17. 4. 41 im katholischen Vereinshaus Theateraufführungen
statt an denen sich unter anderen auch Künstler
des tschechischen Rundfunks als Gästeschauspieler beteiligten.
Die Veranstaltungen waren bis auf den letzten Platz
besetzt und die Zuschauer brachten den Schauspielern wiederholt
auf offener Szene Ovationen dar. Zur Aufführung gelangten
zwei tschechische Tendenzstücke „Der Präsident aus
Kanada“ und „Onkel Křopal als Minister“, die geeignet waren,
die tschechische Bevölkerung in ihrem Widerstandsgeist zu
bestärken.
Die
Böhmisch-mährische Kirche verhält sich im grossen und
ganzen weiterhin ruhig. Ihr unausgeglichener Haushalt wirkt sich
auf die Arbeit sehr hemmend aus. Einzelne Pfarrer bemühen sich
jedoch trotz der grossen Schwierigkeiten eine zugkräftige Propaganda
für die Kirche zu treiben. Der Erfolg blieb nicht aus.
Aus verschiedenen Teilen des Protektorats wird gemeldet, dass sich
seit kurzer Zeit eine bemerkenswerte Übertrittsbewegung von der
katholischen Kirche in die Böhmisch-mährische Kirche beobachten
lässt. Andere Geistliche haben sich die Aufgabe gestellt, unter
der Jugend für die „national ausgerichteten Jugendvereine“ der
Kirche zu warben und geeignete Personen als Funktionäre auszubilden.
Den sozialen Fragen wird seit kurzer Zeit ebenfalls verstärkte
Aufmerksamkeit gewidmet. Die „Nationale Hilfe“ der NG
hat sich in diese Tätigkeit besonders durch Geldüberweisungen
eingeschaltet.
Zur Aktivierung der Jugend wurde von Seiten der Kirchenleitung
ein Aufruf erlassen, welcher folgenden Wortlaut hat;
„Wir Jungen versprechen unserer Nationalkirche, dass wir
mitarbeiten werden an der religiösen Wiedergeburt unserer
Nation, geführt durch die klaren Beispiele unserer ruhmvollen
Vergangenheit“…
Das Bestreben, eine eigene Diakonie zu schaffen und dort
hauptamtliche Krankenpflegerinnen auszubilden war bisher
ebenfalls von Erfolg begleitet. Die Anmeldungen zu diesem
Beruf haben alle Erwartungen übertroffen.
In der ostböhmischen Kirchenprovinz stand weiterhin die nunmehr
am 20. 4. abgeschlossene Bischofswahl im Mittelpunkt des
kirchlichen Lebens. Als Bischof wurde wider Erwarten der
Pfarrer Tabach aus Kolin gewählt, obwohl nach den.Vorwahler-
gebnissen andere Kandidaten, so vor allem der im vorletzten