Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Obsah
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Aus diesem letzten Vorschlag wird deutlich, daß die NAKJ wie
so viele andere Rechtsgruppen den Charakter einer offiziellen
Exekutiv-Organisation und damit eine öffentliche Legalisierung
erhalten will.

Obwohl die von Marios Faschisten so groß angekündigte Versammlung
am 7. 7. 40 in Brünn wiederum unbeachtet und bedeutungslos
verlief, steigert Mario seine Prahlereien mit politischen Erfolgen
in immer größerem Maße. So behauptet er, für Wiedereröffnung
der Brünner tschechischen Hochschulen von deutschen
Stellen eine perfekte Zusage erhalten zu haben. Eine bemerkenswerte
Ausnahme in dem Dilettantismus der mährischen Rechtsopposition
macht die "Nationalsozialistische tschechische Arbeiter-
und Bauernpartei
" unter dem Oberstleutnant a.D. F. N. Mlčoch.

Ihr Einflußbereich sind die mittelmährischen von Bauern und
Kleinsiedlern bewohnten Gebiete um Kremsier, Kojetein und
Holleschau. Mlčoch, der eine äußerst wechselvolle Entwicklung
als Legionär, Generalstreikführer, Staatskommissar in
USSR, verfolgter Trotzkist bis zum nationalen Arbeiter- und
Bauernführer genommen hat, fand von vielen Seiten mißtrauische
Ablehnung. Da sich der Großteil seiner Anhänger aus
ehemaligen Kommunisten zusammensetzt und einer seiner Funktionäre
wegen Verdacht der Teilnahme an der illegalen KPČ
verhaftet wurde, wird die Deutschfreundlichkeit seiner Bewegung
oftmals als eine nicht vertrauenswürdige Konjunkturerscheinung
abgetan. Dem steht entgegen, daß Mlčoch bereits
im Jahre 1938 vor dem Münchener Abkommen sich zum Nationalsozialismus
als dem mitteleuropäischen Ordnungsprinzip bekannte,
wie dies u.a. in einem Brief an Konrad Henlein vom
30. 8. 38 zum Ausdruck kommt. Die von Mlčochs Partei bisher
gezeigte praktische Arbeit läßt das Urteil zu, daß diese
tatsächlich um die Durchsetzung einer neuen nationalen und
sozialistischen tschechischen Weltanschauung, die in populärer
Form an die hl. Wenzeltradition anknüpft, bemüht ist.
Mlčoch hat um die Zulassung des grünen Hakenkreuzes als
Symbol für seine Bewegung angesucht. Seine im Altreich in
Arbeit stehenden Anhänger hat Mlčoch angewiesen, sofort mit
der DAF und NSDAP in Verbindung zu treten, um die Teilnahme
an Schulungslehrgängen zu erreichen.


Eine ähnliche erfreuliche Tätigkeit entfaltet in den ostböhmischen
Städten die Arische Arbeitsfront des Ing. Opletal,
welcher im Vormonat vom Reichsprotektor die Verwendung des Hakenkreuzes
in einer besonderen unterscheidbaren Form gestattet wurde.