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Seitenzahl begrenzt und die Auflage herabgesetzt. Eine Anzahl
von Tageszeitungen wurde zusammengelegt („Den“, Brünn
mit „Našinec“, Olmütz und vier in Mährisch Ostrau erscheinende
Blätter), eine Tageszeitung wurde in ein Wochenblatt
umgewandelt. Ferner erfolgte eine Zusammenlegung von Wochenschriften,
die für das gleiche Gebiet bestimmt waren
und von Zeitschriften, die gleiche Sachgebiete behandelten.
Dreizehn Tageszeitungen (darunter die „Národní listy“)
und 412 Zeitschriften wurden eingestellt.
Inhaltlich stand die tschechische Presse im Berichtsmonat naturgemäß
vorwiegend im Zeichen der Kriegsereignisse. Besonders
ausführlich wurde die Rede des Führers im Reichstag kommentiert,
wobei einige außerordentlich positiv gehaltene Artikel
großer Prager Tageszeitungen auffielen. Unter den Erörterungen
innenpolitischer Probleme fanden die pressemäßig gut aufgemachten
Artikel über die bei den ehem. tschechischen Politikern
Beran, Hampl usw. vorgefundenen Hamstervorräte starke Beachtung.
Die Provinzpresse ließ ein weiteres Absinken ihres Niveaus
erkennen, besonders insofern, als sie immer weniger eigene
Stellungnahmen bringt und sich auf das Abdrucken, Zitieren oder
gelegentliche Umschreiben von Artikeln der großen Tagespresse
beschränkt. Es finden sich verhältnismäßig wenig Provinz Zeitungen,
die innenpolitische Probleme initiativ behandeln und sich
beispielsweise mit der Judenfrage befassen.
Wegen verschiedener Pressevergehen mußten in der Berichtszeit
die Wochenschriften „Týden“, Pilsen, und „Štít“, Königgrätz,
die Halbmonatsschrift „Kdyňská stráž“, Neugedein,
und die Monatsschrift „Baráčník“, Prag, eingestellt werden.
Ferner verfielen die Halbmonatsschrift „Naše zprávy“, Prag,
wegen, unzulässiger Inseratenwerbung und die Monatsschrift
„Nové směry“, Prag, wegen Wiedererscheinens ohne Bewilligung
der Einstellung.
Auch die tschechische
Schrifttumsproduktion wurde in letzter
Zeit unter dem Zwang des Papiermangels gewissen – gleichzeitig
kulturpolitisch zweckmäßigen – Einschränkungen unterworfen.
Die Auflagenziffern sollen allgemein gesenkt werden, Selbstverlage
sollen überhaupt verboten werden usw. Durch eine gleichzeitige
Neuregelung des Buchzensurwesens soll erreicht werden,
daß im Rahmen des verringerten Buchkontingents vorwiegend eine