Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Neben dem Tragen von Junak-Uniformstücken durch tschechische
Jugendliche fiel in letzter Zeit das Aufleben illegaler Arbeit
in mannschaftlich zusammengefassten Junak-Gruppen unter Führung
ehemaliger Junakenführer auf.

Im Zuge der Aufrollung der illegalen Junak-Tätigkeit wurde
von der Geheimen Staatspolizei ein ehemaliger Junakenführer
in Haft genommen, in dessen Hause Zusammenkünfte
ehemaliger Junaken stattgefunden hatten; ihr Versammlungsraum
war mit Junakensymbolen geschmückt, die Gruppe
nannte sich "Siedlung des Auges des Auerochsen".

Dem häufigen Tragen von Junak-Uniformstücken versuchte
die Protektoratspolizei durch Anweisung ihrer Beamten zu
steuern, derartige Kleidungsstücke einzuziehen und ihre
Träger in Haft zu nehmen. Anläßlich der in Zlin abgehaltenen
tschechischen "Filmernte" wurden sechs tschechische
Jugendliche festgestellt, die wegen provokativen Tragens
von Junak-Uniformstücken auffielen. Wiederum wurden an
Sonntagen in einzelnen Teilen des Protektorats Gruppen
tschechischer Jugendlicher in Skaut-Uniformen auf Fahrrädern
beobachtet.


Die Feststellung, daß der Zustrom tschechischer Jugendlicher
in die tschechischen Feuerwehren unvermindert anhält,
führt zwangsläufig zu der Annahme, daß man tschechischerseits
bemüht ist, die bisherige Parole "Jeder Tscheche - ein Sokol"
in "Jeder Tscheche - ein Feuerwehrmann" abzuändern. Vereinzelt
wurden bereits eigene Jugendfeuerwehrabteilungen geschaffen und
auch die weibliche Jugend in ähnlichen Organisationen zusammengefasst.
Stellenweise bemühte man sich, das Interesse für die
Aufgaben und die Mitgliedschaft bei den Feuerwehren durch
Veranstaltung von Platzkonzerten der örtlichen Feuerwehr-
Musikkapellen wachzurufen. Ein chauvinistisches Verhalten der
Feuerwehren wurde in letzter Zeit mehrfach bei Nichtdurchführung
der Doppelsprachigkeit von Aufschriften, Dienststempeln
und dergl. beobachtet.

Ein Beweis für den starken Zustrom der tschechischen
Jugend in die freiwilligen Wehren bildet die nur rund
3000 Einwohner zählende Gemeinde Budin (OLB Kladno), wo
eine eigene Jugendfeuerwehr-Abteilung besteht, in der
bisher 50 Knaben mannschaftlich zusammengefasst wurden;
die lediglich mit Helm und Gürtel ausgerüsteten Jungmänner
werden wöchentlichmehrmals durch Trompetensignal
versammelt und von einem "Instruktor" geführt. Auch die
weibliche Jugend dieser Gemeinde wurde in einer ähnlichen
Organisation zusammengefasst und marschiert des
öfteren mit Gesang aus.