Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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in Ungarisch Hradisch (OLB Zlin) wandten sich an Schwimmsportler
im Ort und beabsichtigen, eine eigene Schwimmriege
aufzustellen. In Brünn wurde beobachtet, daß ein
Teil ehem. Sokol-Mitglieder sich auf dem Gelände des
DTJ-Platzes trifft und sportlich betätigt; es wird vermutet,
daß die DTJ in diesem Fall dem Sokol als Auffangbecken
dient. Ein von der Ortsführung der NG in Gewitsch
(OLB Brünn) an die tschechische Bezirksbehörde gerichteter
Antrag, für Gymnastikzwecke die Räumlichkeiten des
Sokol benutzen zu dürfen, wurde genehmigt; da die Führung
der NG in Gewitsch sich hauptsächlich aus Sokoln zusammensetzt,
ist diese Tätigkeit der NG als illegale Weiterführung
des Sokol-Turnbetriebes zu werten.


Verschleierungsversuche des Sokol-Vermögens wurden u. a.
in Braunsberg (OLB-Mährisch Ostrau) bekannt, wo die Mitglieder
aufgefordert wurden, auszusagen, sie hätten ihre –
tatsächlich vom Sokol angeschafften – Uniformen aus privaten
Mitteln gekauft. In Majetein (OLB Olmütz) wurden
Einrichtungsgegenstände, und anderes Eigentum des Sokol
an tschechische Ortsbewohner verkauft. Zur Ausschmückung
einer Bühne für einen Unterhaltungsabend der NG-Jugend
in Gabel a. d. Adler (OLB Königgrätz) sollen Theaterrequisiten
aus den Beständen der ehem. Sokol-Theaterriege Verwendung
gefunden haben; außerdem wurde hierbei bekannt,
daß die Veranstaltungen der dortigen NG-Jugend nunmehr
von dem bisherigen Leiter der Sokol-Theaterriege geführt
werden. Ähnliche Feststellungen liegen aus dem OLB Klattau
und aus Prerau vor, wo Sokol-Gut und verschiedentlich
auch Schriftenmaterial beiseite geräumt wurde; in einem
Fall wurden derartige Pakete von einer Frau in einem Kinderwagen
weggeführt.


Die Tatsache, daß die Sokol-Bewegung auf dem europäischen
Kontinent mit dem über den Sokol im Protektorat verhängten
Betätigungsverbot und der von den kroatischen Staatsbehörden
angeordneten Auflösung des kroatischen Sokol endgültig ihr
Ende fand, veranlasste den Führer des Sokol-Auslandsgaues Dr.
Slávik, ehemals Innenminister und heute Mitglied der tschechischen
Emigrantenregierung in London, zu einer Erklärung im
englischen Rundfunk, wonach das Hauptquartier der gesamten
Sokol-Bewegung nunmehr in London errichtet wurde.

Nachdem bereits mit der Selbständigkeit des slowakischen
Staates Auflösungsmaßnahmen gegen den dortigen Sokol getroffen
worden waren, den Sokol in Polen durch den siegreichen
deutschen Feldzug sein Ende genommen hatte und
ebenso nach dem Balkanfeldzug die Reste des jugoslawischen