Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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> Měsíční zprávy / Monatsberichte > Rok 1941 > leden 1941
Obal,titulní strana,Inhaltsübersicht,I. Allgemeine Stimmung der Tschechen,II. Tschechisches Kultur und Gemeinschaftsleben. 1. Kulturelle Betätigung,2. Volkstumsarbeit und Verbandewesen,3. Kirchen,III. Autonomes politisches Leben. 1. Staats- und Verwaltungsleben,2. Politische Gruppen,IV. Wirtschaftlische und soziale Lage,V. Gegnergruppen
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2. Volkstumsarbeit und Verbandewesen.

Als Jahresauftakt der
auslandstschechischen Volkstumsarbeit

gab die Zentralorganisation der tschechischen Auslandsfürsorge,
das "Heim der Landsleute aus dem Ausland beim Tschechischen
Nationalrat", einen Jahreskalender für das Jahr 1941
heraus. Die in diesem Jahrweiser an mehreren Stellen zum Ausdruck
gebrachte und geschickt getarnte chauvinistisch-tschechische
Einstellung gipfelt in dem Abdruck eines "Wenzelsgebetes"
des Legionärgenerals Medek, dessen Anführung im Inhaltsverzeichnis
bezeichnenderweise weggelassen wurde.

Im Rahmen der Monatsbilderfolge werden unter den
grossen Männern der tschechischen Geschichte auch
Karl IV., Peter Parler, Matthias von Arras, Wallenstein,
Peter Brandl, Ignaz Dienzenhofer, Josef
Ressl usw. genannt. Selbst der tschechischerseits
bisher immer abgelehnte Johann von Nepomuk findet
diesmal Berücksichtigung infolge der inhaltlich
immer wieder in Erscheinung tretenden Idee einer
gesamt tschechischen Synthese. Der Verbundenheit
der Heimattschechen mit dem Tschechentum im Ausland,
besonders in Amerika, Frankreich, Jugoslawien
usw., wird in einzelnen Artikeln im Wege des Sokol-
Gedankens getarnt Rechnung getragen.


Das Zentrum der auslandstschechischen Schulfürsorge,
der "Komenský-Verein", ist auch im Neuen Jahre bestrebt, seine
Tätigkeit im bisherigen Ausmasse fortzuführen. Nach wie vor
steht die schulmässige Betreuung der in Wien lebenden Tschechen
an erster Stelle.

Der Komenský-Verein geht auf das Jahr 1872 zurück,
wo er als Rechtsnachfolger des Wiener tschechischen
Arbeitervereines dessen Vermögen übernahm.
Unter Ausnutzung des geringen Widerstandes von
Seiten der österreichischen Regierung hatte er
für die Wiener Tschechen bis 1918 ein wohlorganisiertes
Schulwesen aufgebaut. In den Jahren 1909
und 1910 gründete er, um mit den Prager Tschechen
in enger Verbundenheit zu bleiben, eine Zweigorganisation.
Nach 1920 wurde der Prager Komenský-
Verein als Dachorganisation für die gesamte schulmässige
Betreuung der Tschechen im Ausland - insbesondere
jedoch für Wien - ausgerufen. Zahlreiche