Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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tschechischen schulischen Gebiet von anderer Stelle kaum
bezogen werden kann.


Die Überzahl und starke Überbesetzung der tschechischen
Mittelschulen ließ in letzter Zeit auf tschechischer Seite
die Frage aufkommen, wie die Zahl der Abiturienten zweckentsprechend
herabgesetzt werden könnte. Durch die Erteilung von
zweierlei Zeugnissen nach der 4. Mittelschul-Klasse soll eine
gewisse Entlastung und Nachwuchsplanung erzielt werden.

<In die obere Mittelschule sollen demnach nur diejenigen
Schüler zugelassen .werden, die ein entsprechend gutes
Zeugnis aufweisen. Mit derartigen Maßnahmen beabsichtigen
die Tschechen eine positive Auslese und schulische
Leistungssteigerung ihrer Intelligenz, der eine akademische
Bewährung in späteren Jahren derzeit versagt ist.
Diese und ähnliche Gedankengänge lassen immer wieder die
tschechische Absicht erkennen, angesichts der einschränkenden
deutschen Maßnahmen dennoch durch organische Auslese
eine Führerschicht der Zukunft zu garantieren.>

In der letzten Zeit wurden durch deutsche Maßnahmen auf
dem Gebiet des tschechischen Schulwesens zweckentsprechende
Einschränkungen durch mehrere Schulschließungen erreicht. So
schlössen im Zuge der deutschen Kinderlandverschickung einige
Schulen – die Forstakademie in Pisek (OLB Klattau), das
Jesuitengymnasium in Welehrad bei Ungarisch Hradisch (OLB Zlin),
ein tschechisches Schülerheim in Pilsen sowie die tschechische
Frauenfachschule „Světla“ in Groß-Meseritsch (OLB Iglau) –
bis auf weiteres ihren Lehrbetrieb.

Die Frauenfachschule „Světla“ diente dem Tschechentum
von Groß-Meseritsch bisher als Bollwerk und Ausdruck seines
Behauptungswillens gegenüber der Schwäche des örtlichen
Streudeutschtums. Gegründet wurde die Schule im Jahre
1901 von einer Volljüdin; als derzeitiger Besitzer
gilt der Schulverein „Světla“. Die Lehrpersonen sind
durchweg als Beneš-Anhänger bekannt. Wie wenig tschechischerseits
ein Verständnis für die Erfordernisse einer
Erziehung der tschechischen Schülerinnen bestand, war an
den vorgefundenen unzulänglichen hygienischen Einrichtungen
der Schule zu erkennen. Deutscherseits wurde mehrfach
der Wunsch geäußert, die Schule für geeignete deutsche
Zwecke dauernd zu belegen.