Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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> Měsíční zprávy / Monatsberichte > Rok 1941 > březen 1941
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117 Theaterstücke, 10 Vorträge, 23 Puppenspiele, insgesamt
1547 verschiedene Kulturveranstaltungen durch, die
von fast 90 000 Teilnehmern besucht waren.>

Der zweite wesentliche Tschechisierungsfaktor, die neue
Zweigstelle des Tschechischen Nationalrates in Ungarisch Hradisch,
bemühte sich in letzter Zeit besonders mit Hilfe
der im dortigen Gebiet tätigen Funktionäre der Nationalen
Gemeinschaft um eine Lenkung und Beeinflussung der volkskundlichem
Besonderung der mährischen Slowaken im tschechischen
Sinne. Die Zweigstelle wurde Mitte 1940 errichtet
mit der scheinbar nur kulturpolitischen Bestimmung,
„die kulturellen und sozialen Interessen in der mährischen
Slowakei zu wahren, da die Frage der Errettung grosser
volkskundlicher Werte dieser Gegend eigene Eingriffe erfordere.“
Nach Klärung der Personenfrage ihres Mitarbeiterstabes
gedenkt sie nunmehr, eine aktivere Inangriffnahme
ihrer eigentlichen tschechisch-zentralistischen
Arbeitsziele in die Wege zu leiten.


Ähnlich dem Ortsgrenzgürtel der Mährischen Slowakei zeigen
auch die westlichen Grenzgebiete des Protektorates in letzter
Zeit einen besonders starken Beharrungswillen der Tschechen,
so dass hier von einem zähen Volkstumskampf im Böhmerwald nach
wie vor gesprochen werden kann. In den streudeutschen Gebieten
des OLB Klattau führt das Tschechentum um jeden Grundbesitz
ein erbittertes Ringen. Folgende Beispiele der letzten Wochen
mögen dies verdeutlichen:

In Luckau bei Sohüttenhofen (OLB Klattau) bildet das in
deutsches Sprachgebiet vorgeschobene Grossgut eines
chauvinistisch und deutschfeindlich eingestellten Tschechen
das einzige tschechische Bollwerk und soll seinerzeit
der Hauptgrund gewesen sein, weshalb die umliegenden deutschen
Teilgebiete nicht in den Gau Bayerische Ostmark
einverleibt wurden. Der herabgewirtschaftete Grossgrundbesitz
wurde trotz des harten deutschen Widerstandes nunmehr
wiederum von einem Tschechen – angeblich mit Hilfe
deutscher Stellen – käuflich erworben.


Auch im Grenzgebiet um den Ort Stachau (OLB Klattau) führt
das örtlich schwache Streudeutechtum mit dem überstarken
tschechischen Gegner einen besonders harten Volkstumskämpf.
Der zurzeit als Regierungskommissar eingesetzte Tscheche
und Legionär Kůs lenkt immer wieder das Augenmerk der
tschechischen Behörden auf das für das Tschechentum angeblich
„gefährdete“ Gebiet hin. Im letzten Winter wurde es
tschechischerseits als Ersatz für die abgetretenen Wintersport-
und Sommerfrischengebiete propagiert und hatte bereits
einige Fremdenverkehrserfolge. Die als einziger
Stützpunkt des dortigen Deutschtums bestehende Fabrik
für Sperrplattenerzeugung verlor ihre Bedeutung mit der
Abwanderung des deutschen Inhabers. Verbitterung löste