Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Regierung abgelehnte neue Satzungen geradezu legionärfeindlich
gehalten waren, Dem Generalsekretär dieses Verbandes
Cetkovský gelang es mit Hilfe weit übertriebener Mitgliederzahlen,
bei deutschen wie bei tschechischen Stellen
die wertmäßige Einschätzung seines Verbandes zu steigern.
Der durch seine eigene Legionärvergangenheit vorbelastete
Ministerpräsident Eliáš sowie die Kreise um Havelka und Nebeský
glaubten, in dem Verband die Gefahr einer Stärkung der
deutschfreundlichen Rechtsopposition zu sehen und fanden in
dem politisch und geldlich korrupten Cetkovský die geeignete
Ansatzstelle für ihre Interessen. Cetkovský war nahe daran,
den Verband nach Maßgabe des größten geldlichen Angebots zu
verkaufen. Nachdem er sich dazu noch mit Briefen, die ihm
von hohen deutschen Reichsstellen zugegangen waren, groben
Mißbrauch zuschulden kommen ließ, wurde er durch die Geheime
Staatspolizei in Haft genommen. Um die endgültige Formierung
des Verbandes bemüht sich der als Nichtlegionär verhaßte,
äußerlich deutschfreundliche General der Gendarmerie a.D.
Otto Bláha, welcher nunmehr durch Zusammenführung seines
eigenen Anhangs, des Frontkämpferverbandes und des Kriegsverletztenverbandes,
die tragfähige Basis eines legionärfreien
Soldatenvereins schaffen will. Ein solches Vorhaben
muß jedoch Bedenken auslösen, nachdem gerade der Verband
der Kriegsverletzten auch heute noch als eine Domäne der
Sozialdemokratie gelten kann.

2. Das autonome Leben.

Der ruhige Verlauf des 15. März, das Glückwunschtelegramm
Háchas anläßlich des Geburtstags des Führers sowie
der Aufruf des tschechischen Handelsministeriums zur Beteiligung
an der Altmetall.sammlung können nicht darüber hinwegtäuschen,
daß sich an der passiven Haltung der Protektoratsregierung
bisher nichts geändert hat. In der gesamten
tschechischen Verwaltung ist die Lage nach wie vor gekennzeichnet