Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Die Neubesetzung des Amtswalterapparates in der NG vollzieht
sich sehr schleppend, da im Vergleich zu dem übermäßigen
Bedarf der NG an Funktionären die Zahl der Interessenten für
eine politisch führende Rolle in der NG ganz merklich abgesunken
ist. Besonders lehnen gerade politisch unbelastete Tschechen,
welche die NG als neue Führungsgarnitur sucht, jede führende
Tätigkeit in der NG ab. Diese Zwangslage wird geschickt
von den ehemaligen Parteien erkannt und ausgenützt, die, wie
an Einzelfällen ersichtlich, planmäßig ihre Männer in die führenden
Posten der NG einschieben.

In Mähren wurden die neuernannten NG-Bezirks- und Ortsleiter
aufgefordert, durch eine schriftliche Erklärung die
Übernahme ihrer Funktionen zu bestätigen. Zurzeit stehen
zahlreiche Bestätigungen noch aus. Innerhalb des NG-Bezirks
Klattau sind schon seit längerer Zeit fünf Ortsleitungen
unbesetzt, da sich sämtliche bisher in Aussicht genommene
Personen weigerten, die Führung einer NG-Ortsgruppe zu
Übernehmen.


Unter den neuernannten Funktionären befinden sich auffällig
viele Mitglieder des Sokol und besonders des Orel.
Auch Tschechen, die bereits staatspolizeilich verwarnt
worden waren, sowie bekannte Aktivisten der deutschfeindlichen
Propaganda sind unter den neuen Amtswaltern zu finden.
In Schlan (OLB Kladno) wurde z. B. ein ehemaliger
Stabskapitän und Legionär, der schlechthin als „Vater der
Flüsterpropaganda“ gilt, zum Amtswalter für Propaganda
ernannt; die Zahl der gemäßigten Elemente, bezw. der
deutschfreundlichen ist äußerst gering.


Von den ehemaligen tschechischen Parteien unternahmen die
Agrarier, Sozialdemokraten und Gewerbeparteiler den einheitlichen
Versuch, ihren politischen Einfluß auf die Bauern-, Arbeiter-
und Mittelstandskreise durch Eroberung der maßgeblichen
Wirtschaftseinrichtungen innerhalb ihrer Interessengebiete endgültig
zu sichern. Zudem haben es die ehemaligen Parteien bei
den Neuernennungen der NG-Amtswalter verstanden, ihre Anhänger
als Funktionäre einzuschieben.

Der ehemalige Vorsitzende der Agrarpartei, Rudolf Beran,
ist bestrebt, aus einer straffen Zentralisierung aller
landwirtschaftlichen Genossenschaften und Verbände einen
landwirtschaftlichen Einheitsverband nach dem Muster der