Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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Sowohl von Seiten der Erzeuger als auch der Verbraucher
wurde Klage darüber geführt, dass durch die Einschaltung der
Böhmisch-Mährischen Verbände eine unberechtigte Verteuerung
aller Lebensmittel erfolgt sei. Durch eine Herabsetzung der
Gewinnspanne der Verbände konnte dem Erzeuger ein höherer
Preis gezahlt werden und er würde sich dann selbst bemühen,
mehr Ware auf den Markt zu bringen. Gleichzeitig würde durch
eine derartige Massnahme dem Schleichhandel eine materielle
Voraussetzung entzogen. Es wurde immer wieder darauf verwiesen,
dass in der gelenkten Wirtschaft die bestehenden Preisspannen
unberechtigt seien, da sie lediglich zur Deckung der
Verwaltungsspesen dienen sollten. Die Preispolitik der Verbände
ziele jedoch dahin, sich selbst bezw. dem Zwischenhandel,
grosse Gewinne zu sichern, die Erzeuger dagegen zu drükken
und die Verbraucher mit hohen Preisen zu belasten.

Beim Böhmisch-Mährischen Verband für Vieh, Fleisch und
Fische bewege sich z.B. der Ablieferungspreis für Fleisch
zwischen 8,10 und 10,50 K je kg, der Verbraucher müsse
jedoch 25 - 30 K je kg bezahlen. Daraus ergebe sich,
dass die Einschaltung der Verbände und der Zwischenhändler
eine weitgehende Verteuerung der Erzeugnisse bewirken,
während der Bauer im Hinblick auf die Lohnerhöhungen
und die erhöhten Preise für Saatgut und Futtermittel
in eine immer schlechtere finanzielle Lage gerate. Bei
der Pflichtablieferung von Schlachtvieh würden den Bauern
grosse Gewichtsabzüge gemacht und die Preise auch
auf diese Weise gedrückt. Besonders wird die Preispolitik
der Privilegierten Getreidegesellschaft angegriffen,
der immer wieder zum Vorwurf gemacht wurde, dass sie bei
der Belieferung der Bauern mit Hafer, Getreide usw. oft
ohne jeden Aufwand unverhältnismässig grosse Gewinne
einheimst.


Im Ernährungssektor erreichten die Verknappungserscheinungen
und Versorgungsschwierigkeiten
im Laufe des Monates
Juli offensichtlich ihren Höhepunkt. Erst im zweiten Drittel
des Monats konnten die Schwierigkeiten gemildert und zum
Teil beseitigt werden. Insbesondere die Kartoffelversorgung
wurde von Tag zu Tag schwieriger. In manchen Gegenden konnte
sie als katastrophal angesprochen werden. Wiederholt kam es