Periodické zprávy pražského řídícího úseku SD

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> Měsíční zprávy / Monatsberichte > Rok 1941 > červenec 1941
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Ähnliche Benachteiligungen Deutscher sind auch häufig
bei dem Verkauf von Tabakwaren festgestellt worden.>

Immer stärker tritt die Bevorzugung der Juden bei der
Verteilung lebenswichtiger Güter,
insbesondere bei der Zuteilung
von Lebensmitteln durch Einzelhändler in Erscheinung.
Dieses judenfreundliche Verhalten vieler Kaufleute hat
nicht nur unter den Deutschen, sondern auch unter deutschfreundlichen
Tschechen grosse Entrüstung ausgelöst. In allen
Gebieten des Protektorates wird die Forderung immer lauter
und eindeutiger gestellt, die Juden z.B.durch Armbinden
kenntlich zu machen. Nur so könnte die Benachteiligung der
arischen Bevölkerung wirksam verhindert werden.

Sowohl aus Prag, wie aus allen anderen grösseren Städteil
des Protektorates wird gemeldet, dass den arischen Käufern,
insbesondere den deutschen, die Lebensmittel, vor
allem Obst und Gemüse am Vormittag vorenthalten werden,
um diese Waren erst am Nachmittag während der Einkaufszeit
der Juden zu erhöhten Preisen verkaufen zu können.
So meldet z.B. Pilsen, dass, obwohl die Kirschen sehr knapp
seien, diese für Juden in jeder Menge erhältlich wären.
Um einer Kontrolle zu entgehen, wird die Ware den jüdischen
Kunden oft ins Haus, geliefert. Mähr.-Ostrau berichtet,
dass die Obsthändler, die zwar ihre Waren am frühen
Morgen zugestellt erhalten, die deutschen Hausfrauen
auf den nächsten Vormittag vertrösten. Am nächsten Vormittag
aber wäre kaum noch etwas für die deutschen oder
arischen Kunden übrig, weil das Öbst schon am Nachmittag
vorher zu erhöhten Preisen an Juden verkauft wurde. In
Zlin kauften die Juden sämtlichen Käse zusammen und verschicken
ihn an Verwandte und Bekannte; die arische Bevölkerung
könne hingegen keinen Käse bekommen. Aus Klattau
wird über das freche und herausfordernde Benehmen
der Juden auch ausserhalb ihrer Einkaufszeit berichtet.
In verschiedenen Orten, unter anderem in Podiebrad, wurden
die Plakate über die Einkaufszeit für Juden aus den
Auslagen entfernt. Im übrigen wird in letzter Zeit immer
häufiger die Beobachtung gemacht, dass die Juden ihre
Einkaufszeit nicht einhalten. In Podiebrad z.B. erscheinen
die Juden schon zwischen 7 und 8 Uhr auf den Wochenmärkten
und kaufen dort Kirschen, Erdbeeren und Frischgemüse
auf.


Die mangelhafte Schuhversorgung hat schon jetzt wieder
grosse Befürchtungen für die kommenden Herbst- und Wintermonate
hervorgerufen. Die Beschwerden richten sich vor allem